Wie einige andere Mitglieder hatte ich mich auch für ein kostenloses mbed Developer Kit registriert. Dies ist nun nach etwas Verzögerung angekommen. Danke mbed! Eine gute Gelegenheit den ersten Eindruck vom mbed NXP LPC1768 mal zu bloggen. Der mbed ist eine Prototyping Board mit einem ähnlichen Ziel wie der Arduino. Anstelle eines ATMegas ist hier jedoch ein leistungsstärkerer ARM Controller verbaut. Also ein Controller aus der selben Familie wie man ihn derzeit in fast jedem neuen elektronischen Gadget finden kann. Im Mbed ist ein ARM Cortex-M3 verbaut, was dem Anwender jedoch relativ egal sein kann. Wie beim Arduino Projekt wurde hier extrem auf die Einfachheit in der Verwendung geachtet.
Compiler und Upload
Beim Verbinden des mitgelieferten USB Kabels erscheint der mbed als zusätzliches Laufwerk, gleichzeitig aber auch als "Communication Device". Mein OS (OSX) interpretiert das als USB Modem und zeigt mir das entsprechenden Fenster für die Konfiguration. Diese Funktion ist für Projekte mit Computer Kommunikation vorgesehen, man kann es aber für den für den Einstieg erstmal vergessen.
Auf dem Mbed "Laufwerk" sieht man nun bereits eine HTML Link Datei "MBED.HTM". Beim Öffnen wird man auf die MBed Seite geleitet und es werden ein paar Parameter zur Authentifizierung übergeben. Wahrscheinlich ist es eine Serien- und/oder Lizenznummer. Als nächstes muss man einen Login für die mbed Website erstellen, auf der auch gleichzeitig die IDE und der Compiler gehostet sind. Offiziell gibt es keinen Offline Compiler. Man hat ausserem die Möglichkeit ein eigenes Profil auf mbed.org zu erstellen. Die Größe und Aktivität der Community ist recht bemerkenswert. Eine kurze Testsuche nach der C328 UART JPEG Kamera findet Codebeispiele und Libraries.
Mit der Online IDE lässt sich gut arbeiten, vergleichbar mit einem Email Webclient. Alle Libraries sind dort in eine verzeichnisartigen Struktur vorhanden und lassen sich per Klick einfach importieren. Nach dem Kompilieren des Codes wird automatische der Download der .bin Datei gespeichert, die man direkt auf dem mbed Laufwerk speichern kann. Der Reset Button startet immer die zuletzt gespeicherte Binary, so dass man alte Dateien nicht entfernen muss. Scheinbar ist der per USB sichtbare Speicherbereich der komplette Flash Speicher des mbed (512KB). Allerdings werden einem 2 MB Speicherplatz angezeigt. Der USB Zugriff auf den Controller Speicher ist extrem praktisch. Bei meinem Test mit der C328 JPEG UART Kamera konnte ich die geschossenen Aufnahmen einfach per USB öffnen. Das macht den mbed auch als Logger sehr interessant, zumal die 512 KB Speicher für ein Prototyping Board gigantisch sind.
Technische Details
Größenvergleich Arduino und mbed
mbed | Arduino UNO | Arduino Mega | Arduino Mega 2560 | |
---|---|---|---|---|
Digital I/O | 26 | 14 | 54 | 54 |
Analog In | 6 | 6 | 16 | 16 |
PWM | 6 | 6 | 14 | 14 |
UART | 3 | 1 | 4 | 4 |
Flash | 512 KB | 32 KB | 128 KB | 256 KB |
RAM | 64 KB | 2 KB | 8 KB | 8 KB |
Speed | 96 MHZ | 16 MHZ | 16 MHZ | 16 MHZ |
Preis | 60 US$ | 30 US$ | 50 US$ | 65 US$ |
Wie man am Vergleich zum Arduino UNO und MEGA erkennen kann, ist der mbed von der Anzahl der Ports irgendwo im Mittelbereich angelegt, übertrifft aber alle Atmel basierten Arduino Boards in Speicher und Geschwindigkeit deutlich. Der Vergleich zeigt die zusätzlichen Hardware Ports nicht. Wie auf der Grafik der Pinouts ganz oben im Artikel zu sehen gibt es Hardware Support für Ethernet, USB (Host + Device), CAN sowie zwei SPI Programmer Interfaces.
Fazit
Der erste Eindruck des mbed ist sehr positiv. Wenn der Erfolg des Arduinos zum größten Teil dem einfachen Umgang speziell für Einsteiger zuzuschreiben ist, dann sollte der Erfolg des mbed relativ sicher sein. Er ist nicht ganz billig, aber mit der umfangreiche Ausstattung ist das Preis/Leistungsverhältnis durchaus positiv. Die Online IDE wurde oft kritisiert, ich weiss noch nicht ob es gut oder schlecht ist. Der Wegfall jeglicher Software- und Treiberinstallation ist sehr begrüßenswert, und senkt die Einstiegshürde für absolute Microcontroller Hardware Einsteiger nochmals. Im Prinzip sind alle potentiellen Quellen für Fehler und Frust beseitigt. Bei mir findet der mbed auf denen Fall einen Platz in Projekten, vor allem aufgrund des pervers großen Speichers und den nativen Hardware Schnittstellen.
Und Ihr?
Habt ihr den mbed schon ausprobiert? Schon eine kostenloses Kit bekommen? Was denkt ihr über die Online IDE und welche neuen Projektideen habt ihr durch den mbed bekommen?
vor 40 weeks 6 days
Leider habe ich noch keinen bekommen, aber was ich hier lese verspricht schon recht viel.
Vielleicht habe ich Glück und in einer Woche habe ich das Teil?!?
Hattest du denn eine Bestätigungsmail bekommen?
Viele Grüße,
Matthias
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